Geschichte.


 

Der Männerchor Eintracht Detligen und sein Vereinsleben.

 

Heiteres und Ernstes, Höhen und Tiefen quer durch die Jahrzehnte, quer durch ein volles Jahrhundert, Männerchorgeschichte von 1902 bis heute...

 

Gründung des Vereins.

Der Männerchor Eintracht Detligen wurde 1902 gegründet, wie dem aus der Gründungszeit noch vorhandenen ersten Kassenbuch zu entnehmen ist. Genauere Angaben sind leider nicht vorhanden. Ein erstes Protokollbuch über Mitgliederversammlungen existiert erst ab 1918.

 

Gründungsmitglieder.

Robert Hegg, Landwirt, Halen

Rudolf Hegg, Landwirt, Halen

Alfred Sahli, Landwirt, Detligen

Jakob Stern, Landwirt, Thalmatt

Jakob Bürki, Lehrer, Detligen

Ernst Heimberg, Landwirt, Jucher

Otto Walther, Landwirt, Landerswil

Johann Schori, Landwirt, Frieswil

Albert Hügli, Frieswil

 

Am 11. Juni 1960 verstarb das letzte Gründungsmitglied, genannt Vater Johann Schori.

 

 

1902 - 1918

Leider fehlen aus diesen Jahren die Protokolle über die Männerchoraktivitäten. Lediglich ein Spottgedicht über den Männerchor Detligen, welches in der humoristischen Beilage des damaligen "Emmentaler Blattes" erschien, wird bis heute sorgsam aufbewahrt. Das erste öffentliche Konzert fand Anfang 1903 statt und ein Jahr später wurde das erste Harmonium gekauft. Die erste Vergnügungsreise des Männerchores geht auf das Jahr 1908 zurück, wo man mit Bahn und Schiff von Bern auf die Rigi reiste. Durch den besorgten Reiseleiter wurde eine "Benimmfibel" verfasst und an die Teilnehmer abgegeben. 1918 wird beschlossen, in Zukunft auch Proben im Bären Frieswil abzuhalten, um den Mitgliedern aus "dorten" entgegenzukommen. An der Mitgliederversammlung wird ein Theaterabend beschlossen, welcher aber später durch den Bernischen Regierungsrat unterbunden wird, indem infolge von Grippe bis auf unbestimmte Zeit alle Vereinsanlässe im Kantonsgebiet verboten wären. Im selben Jahr verstarb auch das Gründungsmitglied Rudolf Hegg an dieser Grippe.

 

1919 - 1926

Im Männerchor gab es Streitigkeiten, welche 1919 zu einer Versammlung führten. Danach fehlen die Protokolle, bis im Jahr 1922, als beschlossen wird, dass die unliebsamen Vorkommnisse aus den Protokollen gestrichen werden, was die heute fehlenden Seiten belegen. Im Winter 1923 wird ein grosses Theater mit dem Titel "Die Waldmarche" aufgeführt, was zu einem grossen Erfolg wird und dem Verein "hübsche" Einnahmen bringt. Als unerfreuliche Begeleiterscheinung zu den Tätigkeiten des Männerchors gehöre der Übertritt von den Aktiven zu den Passiven, sobald sich die Männer verheirateten - der Männerchor habe so schon viele gute Sänger verloren, das sollte in Zukunft nicht mehr vorkommen. 1924 bot man dem Lehrer Räz 50.00 Jahresgehalt an, wenn dieser die Gesangsleitung des Männerchors übernimmt, sollte man mit der Leistung des Dirigenten zufrieden sein wird eine Erhöung dieses Gehalts in Aussicht gestellt. Ann der ausserordentlichen Versammlung im Jahr 1926 wird beschlossen, eine grössere Vereinsreise mit dem Autocar mit dem Ziel Schwarzsee, zu unternehmen.

 

25-Jahr Jubiläumsfeier 24. Juli 1927

Der Lehrer Jak. Bürki von Detligen hielt die Festansprache. Der Berichterstatter meldet dazu: "manches Auge fing an zu glänzen ob der schlichten Worte der Wahrheit und durch ein dreifaches Hoch der gesamten Festgemeinde auf einen weiteren gedeihlichen Lebensweg des Jubilars und mit den besten Wünschen für den Männerchor "Eintracht", schloss der Festakt. Zum genauen Ablauf der Jubiläumsfeier ist nichts weiter Bekannt.

Männerchor Eintracht Detligen 1927 zum 25-Jahr-Jubiläum

 

1928 - 1939

Anlässlich der Hauptversammlung wird eine Lohnerhöhung auf 100.00 für den Dirigenten beschlossen, weiter wird dank dem guten finanziellen Abschluss der Jubiläumsfeier eine Vereinsreise über die kleine Scheidegg beschlossen. Im Frühling wird der Männerchor zusammen mit der Musikgesellschaft eingeladen, die Gurten-Brauerei zu besuchen. Anscheinend wurde bei dieser Gelegenheit viel gebechert und einige der Brauereibesucher aus Detligen hätten beinahe auf der Polizei in Bern übernachten müssen. Im Winter 1928/1929 wurde das Theater "Glückshoger" aufgeführt und in einer Extraaufführung sogar in Bern gespielt, wo ist leider nicht bekannt. Im Frühling 1930 wurde etwas ausgiebig gefeiert, so dass nicht alle Vereinsmitglieder den Heimweg auf anhieb finden konnten, auf der Heimreise musste unter anderem Räder gewechselt werden und es sei vorgekommen, dass Kurven geradeaus abgekürzt wurden. Im Juli erfolgte die jährliche Vereinsreise, zum ersten Mal mit zwei vollbesetzten Autocars. Im Jahr 1931 wird Lehrer Berger als Dirigent eingestellt und noch vor Jahresende wieder entlassen, anscheinend gab es Unstimmigkeiten, weil der Dirigent mit dem Schlendrian im Verein nicht einverstanden war. Vom neun Dirigenten Bühlmann, werden die Mitglieder in der Folge eindringlich zu Disziplin und Pünktlichkeit ermahnt. Im Mai 1932 folgte die legendäre Vereinsreise auf den Hartmannskopf im Elsass. Der wortgewandte Sekretär des Männerchors verabschiedete sich und wanderte nach Fräschels aus. Im Jahr 1934 durfte der Männerchor zusammen mit dem Töchternchor Detligen gemeinsam an der Fahnenweihe der Musikgesellschaft ein Lied vortragen. Die Männerchorreise führte 1935 auf die Rigi. Im Sommer 1936 nahm der Männerchor zum ersten Mal an einem Sängertreffen, dem Seeländischen Sängertag in Gampelen, teil. Obwohl nicht sicher ist, dass alle Sänger zufrieden vom Anlass zurückkehrten, war doch das Gute, dass die Singübungen zuvor fleissiger und disziplinierter besucht wurden. Im folgenden Winter wurde das Theaterstück "Bärenwirts Töchterli"  zweimal im Schlüssel Detligen und einmal im Bären Frieswil aufgeführt. Die Männerchorreise 1937 führte auf den Chasseral. Nach Neujahr 1938 wurde zusammen mit dem Töchternchor "Ueli der Knecht" auf die Bühne gebracht. An der Hauptversammlung 1938 wird beschlossen, eine Reisekasse einzurichten.

 

1940 -

Im Jahr 1941 wurde gemeinsam mit dem Töchternchor Französischen Internierten (die damals in Detligen untergebracht waren) ein Unterhaltungsabend durchgeführt. Aus dem Reingewinn wurde darauf den Schweizerischen Bewachungstruppen und den Internierten ein Nachtessen spendiert. Dem Protokoll ist zu entnehmen, dass wegen der Grenzbesetzung, die gerade vor allem junge Sänger immer wieder von zu Hause weghole, kein geordneter Übungsbetrieb im Singen mehr möglich sei. Bis in das Jahr 1943 wird von keine weiteren Vereinsaktivitäten berichtet, bis beschlossen wird, das Vereinsleben mit einem grösseren Anlass im Winter wieder anzukurbeln. Doch auch in den Jahren 1944 / 1945 sieht nicht rosiger aus, die Aktivdienst-Lücken in der Sängerschar waren grösser denn je. "Wäge de böse Zyte wöll me sech uf keis wyters Tätigkeitsprogramm feschtlege", tönte es an der nächsten Hauptversammlung. Im Herbst wurde dann doch versucht, wieder einmal ein Vereinstheater einzuüben, was sehr "gnietig" war. Dennoch konnte im Winter das Theater "D Probezyt" im Schlüssel aufgeführt werden. In den folgenden Jahren war vor allem pünktlich und fleissig die Singübungen zu besuchen die Hauptsache. Die Vereinsreise führe 1946 in die Freiberge und im darauffolgenden Jahr über den Susten, das war damals gerade in Mode. 1948 besuchte man die Jahrhundertfeier zur Bundesverfassung "Vier Sprachen, ein Land". Die Singübungen wurden immer weiter hinausgeschoben, da die Landwirte mit dem nassen Sommer zu kämpfen hatten. Im Winter wurde das Theater "Herbschtferie" aufgeführt. Im Sommer 1949 wurde ein Flugtag durchgeführt, leider ist der im Jahresbericht erwähnte Spezialbericht über diesen Anlass nicht vorhanden.

 

........Fortsetzung folgt..........

 

Männerchor Eintracht Detligen 1952 zum 50-Jahr-Jubiläum

 

 

Männerchor Eintracht Detligen 1977 zum 75-Jahr-Jubiläum

 

Männerchor Eintracht Detligen 2002 zum 100-Jahr-Jubiläum

 

 


Im September 2017 kam unser langjähriger Dirigent und Freund,

Theo Schori, bei einem tragischen Unfall ums Leben.

 

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Dirigent

 

Theo Schori

 

 1992 - 2017